Als einzige Starter der Landesgruppe Berlin-Brandenburg nahmen Robert und Ares am 17. bis 19. Juni 2011 an der Bundesqualifikation für den WUSV-Universalsiegerwettbewerb in Eschenbach teil. Diese - erstmalig stattfindende - Veranstaltung war von dem Gedanken geprägt, Leistung und Ausstellung zu vereinigen und die besten fünf Teams als Vertreter der Bundesrepublik Deutschland gegen die Besten der anderen Länder am Folgewochende bei der WUSV-Universal-WM antreten zu lassen.
Für eine solche Premierveranstaltung verwunderlich ist, dass der Dachverband „Verein für Deutsche Schäferhunde“ e.V. (SV) erst sehr kurzfristig Informationen über diese neben der Bundessiegerprüfung und Bundessiegerzuchtschau große Veranstaltung bot.
Die ausrichtende Ortsgruppe Eschenbach hingegen hat diese Veranstaltung sehr gut organisiert und den Ablauf der Veranstaltung bereits im Vorfeld auf ihrer Homepage bekannt gegeben. Die Teilnehmer hatten am 17. Juni 2011 in der Zeit von 12.00 bis 16.30 Uhr die Möglichkeit, auf dem Veranstaltungsgelände zu trainieren. Um 17.30 Uhr zeigten die Schutzdiensthelfer Herr Alexander Herberich (Teil 1) und Herr Sven Kessel (Teil 2) ihre Tätigkeit. Ab 19.00 Uhr fand dann die Auslosung statt. Hier stellten sich der Gesamtleiter der Veranstaltung Herr Maximilian Seidl und der Prüfungsleiter Herr Manfred Kausler sowie die Leistungsrichter für die Abteilungen A, Herr Edgar Hornung, B, Herr Klaus Waltrich, C und Schau, Herr Harald Hohmann, vor.
Erstaunlich war, dass kurz vor der Auslosung von den inzwischen nur noch gemeldeten 31 Teilnehmern dieser Veranstaltung noch weitere 11 Teams zurückgezogen haben. Worauf dies zurückzuführen war, lässt sich nur vermuten. So sprach der eingesetzte Leistungsrichter in Abteilung C und der Schau an, dass dies doch hoffentlich nicht an den eingesetzten Schutzdiensthelfern liege. Diese arbeiten, so Herr Hohmann, seiner Kenntnis nach zwar hart aber fair.
Bei dieser Veranstaltung weiter bekannt gegeben wurde, dass die fünf besten Teams für den WUSV-Universalsiegerwettbewerb wie folgt ausgewählt werden: die beiden besten Hündinnen und die beiden besten Rüden sowie das Team, welches Platz 5 belegt, fahren nach Österreich. Überdenkenswert an dieser Einteilung war, dass nur 4 Hündinnen, aber 16 Rüden bei der Bundesqualifikation starteten und so für die Hündinnen eine 50 oder -sofern man den möglichen Platz 5 miteinrechnet- 75 %-Chance für die ersten Plätze bestand. Diese Einteilung wurde bereits am Abend der Auslosung von den Teilnehmern kritisiert. Hier konnte man aufgrund der plötzlich gesunkenen Teilnehmerzahl, welche das Verhältnis verschob, nicht gleich handeln. Deshalb wurde versprochen, sich noch einmal zu beraten und am nächsten Tag eine eventuelle Quotenänderung bekannt zu geben. Dies ist leider nicht erfolgt.
Die Hälfte der Teilnehmer, so auch Robert und Ares, starteten am Samstag um 8.00 Uhr in der Fährte und am Sonntag in der Unterordnung, dem Schutzdienst und der Schau.
Das Fährtengelände war, wie auf der Webseite der OG Eschenbach angekündigt, eine seit längerer Zeit nicht mehr gemähte Wiese.
Für den überwiegenden Teil der Hunde und auch für Ares war dieses Gelände deshalb schwierig, weil sich ein so hoher Bewuchs auf den üblichen Wiesen nicht findet. Der Leistungsrichter in Abteilung A, Herr Hornung, erklärte insofern, dass es in der Oberpfalz eine „Mähreihenfolge“ nach Orten gäbe und die Wiesen in Eschenbach ziemlich an letzter Stelle bearbeitet würden.
Nach der erfolgreichen Sucharbeit, für welche Robert und Ares 90 Punkte bekamen, hatten die Teams den übrigen Tag Zeit zum Akklimatisieren, denn der nächste Tag war von den sportlichen Anforderungen her extrem. Die Unterordnungen begannen bereits um 8:00 Uhr. Ab 10:20 Uhr folgten dann der Schutzdienst und um 13:00 Uhr die Schau.
Während der Unterordnung waren Robert und Ares leider vom Wetter-Pech verfolgt, denn genau zu diesem Zeitpunkt setzte ein starker Regen ein. Trotzdem erreichten die beiden auch hier 90 Punkte, wobei der überwiegende Punkteverlust auf drei Hörzeichen „Platz“ bei der Vorausübung zurückzuführen war. Der Leistungsrichter bedauerte diesen - die Bewertung „Vorzüglich“ entfallen lassenden - Patzer und stellte bei der Besprechung, welche er bei jedem Team zunächst mit den besonderen Vorzügen der jeweiligen Arbeit begann, heraus, dass die beiden eine ausnehmend harmonische Vorführung lieferten.
Im Schutzdienst zeigte sich Ares drangvoll und - mit Ausnahme des Rückentransportes - sehr führig und vereitelte die Fluchten so beeindruckend, dass es jeweils einen großen Publikumsapplaus gab. Die Schutzdiensthelfer äußerten sich im Anschluss an diese Vorführung sehr positiv über Ares` Arbeitsweise und seine Griffqualität. In dieser Abteilung erreichten Robert und Ares 94 Punkte.
In der darauf folgenden Schau, welche wie gewohnt nach Hündinnen und Rüden getrennt stattfand, ist zunächst eine Standmusterung erfolgt. In den folgenden Laufrunden wurde dann die Reihenfolge der „Schönsten“ festgelegt. Auch hier erwies sich das eingangs erwähnte Hündinnen-Rüden-Verhältnis als nicht ideal. Während die Hündinnen nach etwa einer halben Stunde bewertet wurden, dauerte die Auswahl der schönsten Rüden fast die dreifache Zeit. Für die Rüden, welche an diesem Tag schon in der Unterordnung und dem Schutzdienst starteten, war das eine extreme Situation. So ist es wohl auch zu erklären, dass sich diese - wenn auch überwiegend optimal geführt - nicht bestmöglich präsentierten.
Hinzu kam, dass der Zuchtrichter - wie bei der Bewertung der Hündinnen vorab angesprochen - das Erscheinungsbild der Hündinnen und Rüden am „heutigen Tag“ einschätzte, dabei aber die im Vorfeld geleisteten körperlichen Aktivitäten vollkommen außer Acht ließ. Jedenfalls bei den Rüden lief die Mehrzahl der an diesem Tag in Abteilung B und C geführten Hunde im mittleren oder im hinteren Bereich.
Rückblickend betrachtet, war diese Veranstaltung ein Erlebnis wert.
Wir sind stolz, bei der ersten Bundesqualifikation für den WUSV-Universalsiegerwettbewerb dabei gewesen sein zu dürfen.
Für die Zukunft wäre es jedoch wünschenswert, dass die Leistungsveranstaltungen und die Schau nach Tagen getrennt werden, so dass alle Teilnehmer bezüglich der Schau denselben Anforderungen unterliegen.
Ein weiterer, unseres Erachtens zwingend zu ändernder Umstand wäre, für die jeweiligen Sparten Fährte, Unterordnung, Schutzdienst und Schau unterschiedliche Richter einzusetzen. Bekanntlich überwiegt regelmäßig die Arbeitsbereitschaft der Schäferhunde aus dem Leistungsbereich deren Anatomie. Umgekehrt sind die Schäferhunde aus dem Hochzuchtbereich in anatomischer Hinsicht gegenüber der Leistungsbereitschaft überwiegend deutlich im Vorteil. Würde jede Sparte von einem anderen Richter bewertet werden, würden die jeweiligen Gegebenheiten für jedes Team realistischer eingeschätzt werden.
Abschließend möchten wir uns bei unserem Ausbildungsteam, und ganz besonders an Jaqueline Schaak-Hein, die uns zu dieser Veranstaltung begleitete und in vielen Dingen hilfreich zur Seite stand, sowie bei Daniela Wolf-Herberich, die unseren Ares in der Schau vorführte, bedanken.